Traumatherapie

Eine Traumatherapie hilft Menschen, schlimme Ereignisse zu verarbeiten. Ein Traum erschüttert das bisherige Weltbild. Die Betroffenen fühlen sich hilflos und dem Geschehen ausgeliefert. Ein Trauma kann durch einen Unfall, durch Gewalterfahrungen oder auch Naturkatastrophen entstehen.

Nicht jedes schlimme Ereignis ist ein Trauma. Es hängt viel davon ab, wie belastend der Betroffene die Situation empfindet. Kann sich die Person in der Situation nicht wehren oder fliehen, entsteht eine starke Hilflosigkeit, die auch nach dem Erlebnis bestehen bleibt.

In der Folge versuchen Betroffene die Situation zu vermeiden, die sie an das Trauma erinnern. Dennoch tauchen im Kopf immer wieder unerträgliche Erinnerungen auf. Häufig entstehen durch ein Trauma auch Erinnerungslücken, eine erhöhte Schreckhaftigkeit und Anspannung, Schlafstörungen und Konzentrationsschwierigkeiten. Bei vielen Betroffenen legen sich diese Symptome nach kurzer Zeit wieder. Bei etwa 15 bis 25 Prozent jedoch bleiben die Symptome auch nach 6 Monaten noch bestehen und man spricht von einer Posttraumatischen Belastungsstörung.

Die Traumatherapie hilft Personen, die durch ein erlebtes Trauma anhaltend belastet sind. In manchen Fällen können sich die Betroffenen nicht mehr an das Ereignis erinnern. Möglicherweise war die Person zu dem Zeitpunkt noch ein kleines Kind oder hat das Erlebnis verdrängt. Dennoch werden die Symptome erlebt und als unerklärlich und belastend empfunden. In der Folge einer Traumatisierung können auch Depressionen, Persönlichkeitsstörungen, Angststörungen oder eine Suchterkrankung entstehen.

In der Therapie wird die traumatische Erfahrung mit Hilfe verschiedener Methoden bearbeitet, so dass sich die Symptome verringern und der Betroffene wieder in die Normalität des Alltags zurückfinden kann.

Ego State Therapie (Watkins & Watkins)

Die Ego State Therapie basiert auf der Theorie, dass die Persönlichkeit aus verschiedenen Ich-Anteilen (Ego-States) besteht. Die meisten dieser Ich-Anteile entstehen in der Kindheit im Zuge der normalen Entwicklung und sind uns klar bewusst. Sie verfolgen die Aufgabe, für die Befriedigung unserer Grundbedürfnisse zu sorgen. Aufgrund negativer Erfahrungen, bei denen unsere Bedürfnisbefriedigung nicht gegeben war, können jedoch auch Anteile entstehen, die uns durch ungünstige Strategien in unserer Alltagsgestaltung und Entwicklung behindern.

In der Ego-State-Therapie wird die Funktion des aktuell dysfunktionalen Anteils erkannt und es wird ihm geholfen, sich weiterzuentwickeln. Das aktuelle Leid wird gewürdigt und es werden neue Strategien erlernt, um die Herausforderungen des Lebens auf hilfreiche Art und und Weise zu bewältigen. Diese Methode hat sich insbesondere in der Bearbeitung von traumatischen Erfahrungen bewährt, ist aber auf eine Vielzahl von Beschwerden anwendbar.

EMDR

Eye Movement Desensitization und Reprocessing (kurz EMDR) ist eine von der US-amerikanischen Psychologin Francine Shapiro entwickelte Behandlungsmethode für traumatisierte Patienten. Durch die bilaterale Stimulation des Gehirns mithilfe bestimmter Augenbewegungen wird eine Synchronisation der Gehirnhälften und damit Reorganisation der dysfunktional wirkenden Traumaerfahrung ermöglicht. Die günstige Wirkweise konnte wissenschaftlich nachgewiesen werden.

EMI

Eye Movement Integration (kurz EMI) wurde von C. & S. Andreas entwickelt. D. Beaulieu hat die Technik so weiterentwickelt wie sie heute angewendet wird. Mit Hilfe von gezielt induzierten Augenbewegungen werden Heilungsprozesse des Gehirns natürlich angeregt. Die Methode eignet sich besonders für traumatische Ereignisse, kann aber auch in vielen anderen Anwendungsbereichen unterstützend und hilfreich sein.