Die Systemische Therapie ist ein weltweit verbreitetes eigenständiges Psychotherapieverfahren, das gemäß Psychotherapeutengesetz (§11 PsychThG) auch in Deutschland als wissenschaftlich anerkanntes Psychotherapieverfahren zur Behandlung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen gilt.
Die Systemische Therapie hat sich ursprünglich aus der Familientherapie entwickelt und findet heute sowohl im Einzel- wie auch im Mehrpersonensetting statt. Sie betrachtet den einzelnen Menschen im Beziehungsgefüge seines Umfeldes. Symptome werden nicht als „Störung mit Krankheitswert“ gesehen, sondern als Versuche des einzelnen, seine Probleme innerhalb seines sozialen Kontextes zu bewältigen. Dabei gibt es Phasen, in denen der Mensch vorübergehend nicht in der Lage ist, seine Fähigkeiten und Möglichkeiten optimal zu nutzen und damit sogenannte dysfunktionale Muster entwickelt.
Die therapeutischen Interventionen zielen darauf, diese ungünstigen Beziehungsmuster deutlich werden zu lassen, vorhandene Ressourcen zu aktivieren und funktionalere Handlungsmöglichkeiten zu eröffnen. Dabei werden Klienten dazu angeregt und ermutigt, schnell wieder auf eigenen Füßen zu stehen und ihr Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen. Veränderungen werden nicht von außen herbei geführt, sondern das innere System erhält neue, unterschiedsbildende Impulse, wodurch Veränderungen ermöglicht werden.
Von Anfang an wird besonderen Wert eine klare und lösungsfokussierte Auftrags- und Zielklärung gelegt. Einseitige diagnostische Beurteilungen sind hier nicht der Ausgangspunkt. Wichtig hierbei ist die Erkenntnis, dass die vereinbarten Ziele mit den eigenen Möglichkeiten erreicht werden können.
Die Haltung des Therapeuten ist geprägt von Respekt, Unvoreingenommenheit, Interesse und Wertschätzung gegenüber bisheriger Lebensstrategien und Verhaltensweisen des Klienten. Die Inhalte der Therapie unterliegen selbstverständlich der Schweigepflicht.
Im Gegensatz zu vielen anderen Therapien können die Sitzungen in unregelmäßigen und oft größeren Abständen stattfinden, am Bedarf der Klienten ausgerichtet. So bewegen sich die Kosten für die systemische Therapie in einem überschaubaren Rahmen.